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Die Herausforderungen und Verantwortung der Stahlindustrie für eine klimaneutrale Zukunft

Die Stahlindustrie trägt eine enorme Verantwortung für den Klimaschutz. Mit rund 20 Mio. Tonnen hat thyssenkrupp Steel einen Anteil von 2,5 % der CO2-Emissionen Deutschlands. Dies verdeutlicht die immensen Auswirkungen der Stahlherstellung auf die Umwelt. Insgesamt liegt der Anteil der Stahlindustrie an den deutschen CO2-Emissionen bei ca. 7 %, wobei thyssenkrupp Steel etwa ein Drittel davon trägt.

Weltweit und auch in Europa bleibt die Nachfrage nach Stahl weiterhin hoch, da er in zahlreichen Branchen wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau, der Hausgeräte- und Verpackungsindustrie sowie im Energiesektor und der Baubranche unverzichtbar ist. Bis 2050 wird der weltweite Stahlverbrauch voraussichtlich um etwa 20 % gegenüber dem heutigen Stand steigen, um den Bedarf der wachsenden Weltbevölkerung zu decken.1

Die steigende weltweite Stahlnachfrage, besonders in Europa, erfordert innovative Technologien und nachhaltige Ansätze, um die CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren. Nach dem IEA-Szenario für nachhaltige Entwicklung sollen die direkten Gesamtemissionen des Eisen- und Stahlsektors bis 2050 um mehr als 50 % im Vergleich zu 2019 sinken.2 Die Entwicklung emissionsarmer Verfahren, die Nutzung erneuerbarer Energien und die Verwendung von Wasserstoff sind unverzichtbare Instrumente, um die Umweltauswirkungen der Stahlproduktion zu minimieren. Durch die Übernahme ihrer Verantwortung kann die Stahlindustrie eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen und eine nachhaltige Zukunft gestalten. Durch unser Ziel, unsere Transformation zu einer klimaneutralen Stahlproduktion bis spätestens 2045 abgeschlossen zu haben, wird thyssenkrupp Steel überproportional zu diesem Ziel beitragen.

1 https://worldsteel.org/about-steel/steel-facts/
2 https://worldsteel.org/climate-action/climate-change-and-the-production-of-iron-and-steel/

Abbildungen: CO2-Emissionen und Stahlnachfrage

thyssenkrupp Steel integriert Nachhaltigkeit in Konzernberichterstattung

Als Teil des thyssenkrupp Konzerns ist thyssenkrupp Steel in die gruppenweite Nachhaltigkeitsberichterstattung eingebunden.

In diesem Rahmen werden regelmäßig die Scope-1 und Scope-2-Emissionen von thyssenkrupp Steel erfasst und berichtet. Die Berichterstattung basiert auf der Methodologie des GHG-Protokolls und erfasst die direkten THG-Emissionen auf der Basis von Energieverbrauchsdaten und allgemein anerkannten Emissionsfaktoren des IPCC, IEA sowie zertifizierten eigenen Messungen. Für Scope-2-Emissionen wird ein standort-basierter Ansatz verfolgt mit jeweils lokalen Emissionsfaktoren des Strommixes.

Eigenerzeugter und in das Netz eingespeister Strom wird entsprechend den zum jeweiligen Stichtag gültigen lokalen Regelungen verrechnet.

In den letzten Jahren betrugen die THG-Emissionen für das Business Segment Steel Europe wie in nachfolgender Tabelle dargestellt.

Element Einheit GJ 17/18 (Referenzjahr) GJ 18/19 GJ 19/20 GJ 20/21 GJ 21/22
Scope-1-
Emissionen
Millionen t
CO2e
21,8 20,9 20,7 22,5 21,1
Scope-2-
Emissionen
Millionen t
CO2e
0,5 0,5 0,5 0,4 0,3
Scope-1- und
Scope-2-
Emissionen
Millionen t
CO2e
22,3 21,5 21,2 23,0 21,5

Davon entfielen auf die thyssenkrupp Steel Europe AG die folgenden Emissionen:

Element Einheit GJ 17/18 (Referenzjahr) GJ 18/19 GJ 19/20 GJ 20/21 GJ 21/22
Scope-1-
Emissionen
Millionen t
CO2e
17,4 16,5 17,7 18,7 17,5
Scope-2-
Emissionen
Millionen t
CO2e
< 0,1 0,1 0,1 < 0,1 < 0,1
Scope-1- und
Scope-2-
Emissionen
Millionen t
CO2e
17,5 16,6 17,8 18,7 17,5

Auf Grund des integrierten Hüttenwerks und der Nutzung der Hüttengase in unseren Kraftwerken ist die thyssenkrupp Steel Europe AG derzeit über das Jahr gesehen nahezu autark in Bezug auf elektrische Energie, so dass Scope 2 für die thyssenkrupp Steel Europe AG kaum in das Gewicht fallen.

Zur Ermittlung der CO2-Intensität unserer Produkte ermitteln wir den Product-Carbon-Footprint unseres Warmbandes auf Basis eine Life-Cycle-Analyse nach World Steel Methodik und gemäß ISO 14040/44 und der PCF Norm 14067. Auf Basis dieser 2020 durchgeführten Analyse wurde folgender CO2-Fußabdruck für unser konventionell erzeugtes Warmband ermittelt.

Produkt Carbon Footprint Einheit Wert
Warmband kg CO2e/ kg Warmband 2,1
Abgeleitet Rohstahl kg CO2e/ kg Rohstahl 1,74

Der gesamte CO2-Fußabdruck beinhaltet dabei die direkten Emissionen bei thyssenkrupp Steel sowie die Emissionen aus der Vorkette – das sind die Emissionen, die durch die Erzeugung und den Transport unserer Vorprodukte entstehen. Bereinigt wird der CO2 -Fußabdruck um Sondereffekte. Beispielsweise wird von Kuppelgasen erzeugte elektrische Energie bei thyssenkrupp Steel in weiteren Prozessschritten weiter verwendet oder in das allgemeine Netz eingespeist, weshalb der CO2-Fußabdruck um diese Parameter bereinigt wird.

Das Warmband bildet derzeit den Bezugspunkt unserer Life-Cycle-Analyse, da in unserem integrierten Hüttenwerk die Kuppelgase aus unserer Kokerei, den Hochöfen und unseren Stahlwerken im Hüttenverbund und insbesondere auch in unseren Warmbandwerken genutzt werden. Somit bildet die Warmbandstufe in technischer Hinsicht eine abgeschlossene Einheit zur Bewertung der CO2-Intensität. Zur Vergleichbarkeit weisen wir aber auch die abgeleitete Intensität für unseren Rohstahl aus.

Die nächste Aktualisierung unseres Product Carbon Footprints ist bis Ende des Jahres 2023 geplant und soll künftig jährlich erfolgen.

Zusätzlich zu unserem konventionell erzeugten Warmband haben wir seit Herbst unser Produktportfolio durch unsere Produktlinie bluemint® Steel erweitert, welche bereits heute eine um bis zu 70 % reduzierte CO2-Intensität aufweist.

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